Welche Lateinkenntnisse brauchst du für dein Medizinstudium?
Viele Abiturientinnen und Abiturienten fragen sich, ob Latein für ein Studium der Medizin erforderlich ist. Denn es ist längst bekannt, dass Ärzte und Zahnärzte täglich mit lateinischen Terminologien zu tun haben. Inwiefern die lateinische Sprache eine Voraussetzung für deine Bewerbung als Medizinstudent oder -studentin ist, was das kleine und große Latinum bedeutet und wie du damit im Studium zu tun hast, erfährst du jetzt.
Was ist das Latinum?
Ein Blick auf das Latinum zeigt schnell, dass sich dahinter die lateinische Sprache befindet. Die Geschichte geht bis in das vorchristliche Jahrhundert zurück und Latein war während des Römischen Reichs die vorherrschende Sprache im westlichen Mittelmeerraum. Viele der Weltsprachen, wie Spanisch und Französisch, sind lateinischen Ursprungs. Gesprochen wird Latein allerdings nur noch im Vatikan. Die Sprache findet sich jedoch auch in den Terminologien der Medizin wieder.
Um den Kenntnisstand der lateinischen Sprache einzustufen, wurde das Latinum eingeführt. Hierbei wird in das große und das kleine Latinum unterschieden:
Großes Latinum: Das große Latinum beinhaltet fundierte Lateinkenntnisse, mit denen Schülerinnen und Schüler anspruchsvolle lateinische Originaltexte selbst und / oder mithilfe eines Wörterbuches richtig in das Deutsche übersetzen können. Dieser Kenntnisstand ist meist nach 5-6 Schuljahren im (Leistungs-) Fach Latein erreicht. Das hängt vom jeweiligen Schulsystem ab.
Kleines Latinum: Das kleine Latinum – heute eher bekannt als „Lateinkenntnisse“ – umfasst grundlegende Lateinkenntnisse. Damit können mittelschwere Originaltexte mithilfe eines Wörterbuches übersetzt werden. Dieses Niveau ist an den meisten Schulen nach 3-4 Schuljahren erreicht.
Welche Lateinkenntnisse sind für eine Bewerbung zum Medizinstudium vorausgesetzt?
Es gibt in Deutschland weiterhin Studiengänge, bei denen das Latinum Voraussetzung für einen Studienstart ist. Bei der Medizin wurde das Latinum jedoch bereits zu Beginn der 1970er Jahre abgeschafft.
Dennoch werden bei einigen Universitäten Lateinkenntnisse im Rahmen des Bewerbungsprozesses berücksichtigt und können sich vorteilhaft auswirken. Das ist beispielsweise bei der Profilbewerbung unserer Partneruniversitäten in Ungarn der Fall, die deutschsprachige Studienprogramme anbieten.
Latein im Medizinstudium
Spätestens zu Beginn deines Medizinstudiums wirst du dich mit der lateinischen Sprache befassen, denn die medizinische Terminologie besteht weitestgehend aus lateinischen Begriffen, die internationalen Standards folgen. Das bedeutet gleichzeitig, dass die während deines Medizinstudiums erlernten Fachbegriffe in Deutschland sowie im Ausland identisch sind.
Wenn du das Latinum oder erste Lateinkenntnisse bereits in der Schule erlernt hast, wird dir der Einstieg in die medizinische Terminologie mit Sicherheit leichter fallen. Denn dadurch kannst du dich zu Beginn deines Studiums besser auf andere Studienfächer konzentrieren und dich an die neuen Lebensumstände gewöhnen, die ein Studienstart mit sich bringen.
Studierende, die noch keine Lateinkenntnisse haben, erhalten von uns, der MSA, direkt zu Beginn des Studiums eine Vokabelliste mit den wesentlichen lateinischen Begriffen, um auch hier den Studienstart so leicht wie möglich zu gestalten.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Latinum und die Lateinkenntnisse keine Voraussetzung für das Medizinstudium in Deutschland oder im Ausland sind. Erste Lateinkenntnisse können den Studienstart jedoch erleichtern und bei einer Profilbewerbung können Vorkenntnisse vorteilhaft sein. Alle notwendigen medizinischen Terminologien lernst du jedoch während des Medizinstudiums kennen und wir unterstützen dich mit einer Liste der wichtigsten medizinischen Terminologien.
Wenn du noch Fragen zum Latein für dein Medizinstudium hast, dann spreche uns gerne an. Du kannst uns, wie gewohnt, telefonisch unter +49 (0) 5151 60969-1353 oder über unser Kontaktformular erreichen.